Freitag, 19. Dezember 2008

"Wenn notorische Eigenbrötler ihrer Welt der sexuellen Frustration, der peinlichen Besäufnisse, der Einsamkeit und jeglicher Form der Lotterwirtschaft derart überdrüssig sind, dass sie sogar ins Auge fassen, mit einer Frau zusammenzuleben, dann lügen sie sich damit in die eigene Tasche, und die Details dazu wird man in der Regel kaum für wert befinden, dass sie erzählt werden: Darüber bin ich mir schon im Klaren. [...] Ich bin nämlich der festen Überzeugung, dass in den zwischenmenschlichen Beziehungen und in jedem Leben, das die Geburtswehen einer literarischen Verarbeitung aushält, die Lüge durchaus ihre Berechtigung hat."

(Mario Levi: Nicht in eine Stadt fahren können. Aus dem Türkischen von Gerhard Meier)

Dies, ähemm, nur als edit, weil ich ja in einem früheren Post behauptet hatte, es gebe den Text noch nicht in deutscher Übersetzung. Gibt es wohl, und sie ist gelungen und zu finden in der Anthologie "Liebe, Lügen und Gespenster" (Unionsverlag 2006)

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