Freitag, 31. Juli 2009

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Mittwoch, 29. Juli 2009

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Montag, 27. Juli 2009

Hiddenseer

Pornographie (äh, Erotica...)
- auch Nordländer haben Triebe....

Sonntag, 26. Juli 2009

Hiddensee

Die Ruhe hier macht mich wahnsinnig. Es mag ja sein, dass Leute bei Nichtstun wunderbar entspannen können. Und seltsamerweise kann ich auch problemlos ein ganzes Wochenende in Berliner Cafés rumhängen. Aber hier auf Hiddensee werde ich langsam nervös. Es ist ja nicht so, dass es hier nicht schön wäre. Schön. Nett. Idyllisch. Aber schon das ist hart an der Grenze. Ich fühle mich, als ob ich in einem Disneyland-Puppenhaus wäre. Alles total niedlich und weiß-hellblau und Holz und so. Der Friseur heißt 'Die Bö', der Buchladen 'Koralle'. Zuckerschock. In jedem Café werde ich von Sanddorn verfolgt. Nach 2 Stunden auf Hiddensee schwöre ich mir, nie wieder im Leben Sanddorn zu konsumieren. Ebenso Bernstein. Überall Bernstein. Ketten, Armbänder, Ringe. Das meiste davon unglaublich hässlich verarbeitet. Manche Stücke sehen aus wie türkische Süßigkeiten - Lokum mit Nüssen drin. Wenigstens sind die meisten Kellnerinnen, Inselmarktbediensteten und anderes 'Personal' gewohnt DDR-unfreundlich. Ein wenig Essig auf diese klebrig-süße Niedlichkeit. Auch gut. Wenn's schon keine Autos gibt.

Leider wurde die Ruhe hier nicht einmal durch die 'gefährlichen Tiere' gestört, vor der uns die Dame von der Biostation hier in einer umfangreichen Power Point-Präsentation gewarnt hat. Hiddensee ist das Australien Deutschlands - voller Giftschlangen (Kreuzottern!), fieser Insekten (Zecken) und Fabeltiere (Reineke Fuchs). Ich habe gelernt, dass Kreuzottern schwimmen können und sich letzten Sommer einer Wirtin im Wasser um die Wade gewickelt haben, um sie zu beißen. Dass jeder auf Hiddensee ständig Borreliose hat. Dass die Füchse sich mittlerweile fröhlich vermehren, weil die Tollwut hier ausgerottet ist.

Als es gestern sehr stark regnete und windete, hoffte ich auf ein schönes Foto von Kreuzottern, die an unserem Bungalow vorbeigeschwemmt werden. Umsonst - selbst die Giftschlangen weigern sich, mir meinen Urlaub ein wenig zu vergiften - dabei wäre dieses Gift gerade die schönste Süßigkeit....

Hiddensee










Montag, 20. Juli 2009

Finanzkrise in Schöneberg

Hertie stirbt. Auch hier am Kaiser-Wilhelm-Platz. Völlig unvorbereitet bin ich heute ins Deutschland der Finanzkrise gestolpert.












Jetzt kann ich mir was unter Heuschrecken vorstellen. Ich hasse ja Ausverkäufe ohnehin, egal ob Sommerschlussverkauf oder Rabattaktionen oder was auch immer. Ich finde es absolut unwürdig, in unordentlichen Kisten oder an chaotischen Ständern mit anderen Schnäppchenjägern um die besten Stücke zu wetteifern. 


Überhaupt diese Geiz-ist-geil-Mentalität, diese Schnäppchenjagd-Faszination - ekelhaft, billig, kleinbürgerlich. Bäh. Auch wenns politisch unkorrekt und elitär ist: nochmal BÄH! Sowas hat mir meine Oma schon als Kind abgewöhnt. Deshalb mache ich bis heute einen großen Bogen um alle Ständer, an de
nen ein rotes SALE-Schild hängt. 






Doch hier, im Reduzierungswahn des kollabierenden Hertie-Kaufhauses, fallen die Leute wirklich wie die Heuschrecken über die Schnäppchen her. Egal wie hässlich oder unnütz, Hauptsache billig. Lange lange Schlangen vor den Kassen.


Ganz ehrlich, da macht selbst Schuhe kaufen keinen Spaß mehr. Und das will was heißen....



Es fährt ein Zug nach Nirgendwo

Der Servicemensch der BVG schaute mich ziemlich spöttisch an, fand ich. Und nur, weil ich gefragt habe, ob hier denn nun noch die Tram kommt oder nicht. So langsam gewöhnen wir uns im Zuge des S-Bahn-Chaos hier in Berlin ja an eine Form von Verkehrskollaps, der einer mittelamerikanischen Metropole gut anstehen würde. Es ist nur noch absurd, aber gut, dadaistische Anarchie passt ja auch irgendwie zu Berlin.

Jetzt war es Samstag mittag. Ich war schon hinreichend genervt, weil ich vom Ku'damm bis zur Warschauer Str. eingepfercht gewesen war zwischen peinlichen Touristen aus Süddeutschland (Frauen Mitte 30 mit sportlichen Stufenhaarschnitten und Strähnchen und in komischen Outdoorjacken und jeweils das passende Exemplar Lebenspartner dazu, vermutlich alles FH-BWLer, die jetzt in mittelständischen Betrieben irgendwo in Stuttgart-Sindelfingen arbeiten) und der üblichen Kreuzberger Mischung aus lauten pubertierenden Jungs mit Migrationshintergrund und Handy-Ghettoblaster sowie Studentinnen in bunten Leggins und Ringeltops und spanischen Austauschstudenten mit langen Bärten, Kastenbrille und Bierflasche.

Dann, kurz vorm Frankfurter Tor, wurden wir mehr oder weniger aus der Tram geschmissen, bevor diese auf unbekannte Strecke nach rechts einbog. Eine riesige Masse gedreadlockter Jugendlicher und Möchtegernjunggebliebener pilgerte Richtung Frankfurter Tor. Polizei überall. 1.Mai-Stimmung. Sah nach Demo aus. An der nächsten Tramhaltestelle dann ein Pulk wartender Menschen, eine Leuchtanzeige, dass die nächste M10 in  1 min kommen würde. Hinter der Kreuzung tatsächlich Demo, wofür oder wogegen auch immmer. Viele Fahnen und so. Nazis? Vielleicht wegen dem neuen Thor Steinar-Laden? Egal, ich wollte nur durch, mit meinen grade gekauften Erdbeeren und der Sahne hin zu dem Kuchen, der irgendwo in Friedrichshain auf mich wartete.


Also ging ich zu dem BVG-Servicemenschen und fragte, aus welcher Richtung die Tram denn kommen würde. Er schaute wie gesagt spöttisch und meinte "Da kommt keene Tram." Ich: "Aber da steht es doch. Und auf dem Plakat dort auch." Er: "Dit is falsch." Ich: "Aber die Leuchtanzeige." Er: "Dit müsste heißen 'außer Betrieb'." Ich: "Aber da warten doch krass viele Leute jetzt." Er: "Da kann ick och nüscht machen." Service-Paradies Berlin, we love you. 

Ich fragte ihn noch, ob es meine einzige Alternative jetzt sei, mich quer durch die Demo zu kämpfen. Er nickte genervt. Ich: "Muss ich jetzt durch nen Pulk von Nazis durch?" Er: "Nee, dit sind die Linken heute." Ich: "Wenigstens etwas. Immerhin." Er sah nicht so aus, als ob er meiner Meinung sei. Ich bin dann los zur Kreuzung, und neben mir aufm Radweg hielt dann Hans-Christian Ströbele. Klar, wer sonst. Dann wars wenigstens ne halbwegs Mainstream-Demo, auch gut. Braungebrannt war er. Viel Urlaub oder viel Demonstrieren an der frischen Luft?
Eine Menschenkette aus Polizisten in voller Kampfmonitur das nächste Hindernis. Eine Polizistin, die ohne weiteres in einem Polizei-Porno mitspielen hätte können mit ihren weißblonden langen Haaren, den voll geschminkten Augen und dem Glitzersteinchen aufm Eckzahn, wollte meine Tasche kontrollieren. Erdbeeren und Sahne. Nicht wirklich bedrohlich, fand sie, also durfte ich durch. Dahinter das übliche Demochaos aus Antifa-Plakaten, Punkeltern mit ihren Kindern beim Samstagmittagsausflug mit Bier und Limo, Polizisten, die Autonome davon abhalten wollen, ihre Räder an den Baumstämmen neben den Schienen abzuschließen, aber drüber hinwegsehen, wenn Leute auf den Schienen sitzen und kiffen. Und ein einsamer Punk an der nächsten Haltestelle, der auf die Bahn wartet. Sie wird nicht kommen. Soll ich es ihm sagen? Andererseits ist Dadaismus auch absurd. Wir alle müssen unseren Teil dazu beitragen. Also fotografiere ich ihn und laufe weiter, mit Erdbeeren und Sahne dem Kuchen entgegen.




     




Die Bahn kommt nimmer......

Samstag, 18. Juli 2009

Style Control

Style Control #1:
Ich werde hier jetzt nicht unsolidarisch über minirocktaugliche Beine sinnieren. Nur darüber, dass oben irgendwie nicht zu unten passt. Mal wieder friere ich stellvertretend. Und wundere mich: wenn man schon einen Regenschirm dabei hat, hat man doch mit dem Regen gerechnet und wurde nicht fies davon überrascht. Warum dann SommerkleidCHEN und Flip Flops? Weil die so gut zum Regenschirm passen?





Style Control #2:
Das Gegenstück zu Vokuhila: Volahiku, aber mit steigender Tendenz. Ich überlege, was ich mit meinem Pony anstellen müsste, damit er so entschlossen nach oben steht. Antoupieren, Spray und Glanzgel drüber? Ob der wohl morgens dieses Dings da formte, dann in den Spiegel guckte und dachte 'hey, heute siehst du richtig gut aus'? Oder ist das ein politisches Statement?










Style Control #3:
Absolut minirock-bzw. shortstaugliche Beine (okay, jetzt doch...). Ich finde Cowboystiefel ja cool. 
Hätte ich solche Beine, hätte ich auch schon längst solche Stiefel.




Style Control #4:
Ach, wie süß. Eine Boxershorts voller bunter Peace-Zeichen. Da wird sich seine kleine Freundin bestimmt freuen. Wenn man dann mal auf ne Demo fährt (irgendwann nach dem 14. Geburtstag), muss man nur die Jeans ausziehen und ist sofort passend gekleidet. 

Mittwoch, 15. Juli 2009


I'm leaving you for the last time. (...) I showed you answers, now here's the door. (...) I want to be free. 


Ich überlege grade, ob ich Rachegöttin als ein erstrebenswertes Lebensziel erachte. An Ideen mangelt es nicht.
Vorgang abgeschlossen:
Die Festplatte wurde formatiert, der Computer kann nun neu gestartet werden.  #thecatharsisproject

Montag, 13. Juli 2009

Du Motivsockenträger, du Teletubbies-Zurückwinker, du Beckenrandschwimmer!!!
Dass man gerade eine große Party gefeiert hat, merkt man in der Regel daran, dass man danach wesentlich mehr Weinflaschen im Regal hat als davor.

Mittwoch, 1. Juli 2009

Mens sana in corpore sano - es funktioniert wirklich: je mehr Energie und Kraft man körperlich investiert, desto klarer und schärfer nimmt man sich und seine Umwelt war. Und kann Projektionen von der Realität unterscheiden. Und Projektionsflächen von real existierenden Personen. Und falls ich mental doch noch nicht so weit bin, wie ich glaube, dann eben ganz streng nach Juvenal: Orandum est, ut sit mens sana in corpore sano. Und ein paar Vitamine helfen sicher auch.....  #thecatharsisproject