Freitag, 31. Oktober 2008

ein anderes Problem stellt meine lustlose Intoleranz gegenüber Religion in der Öffentlichkeit dar, zumal wenn dies beides in beruflichem Kontext eintritt, in Form einer - sagen wir mal - Zusammenkunft in einem Gemeindesaal, mitten in einer beliebigen Großstadt, bei der Anhänger (die meisten sind -innen) eines undogmatischen Katholizismus unisono mit solchen eines undogmatischen Islam auf höchst undogmatische Weise Versatzstücke aus eigentlich doch recht interessanten Texten mittelalterlicher Denker exzessiv auf die _Einheit_ der mystischen Schau, der Liebe zum Alles-ist-Eins herunterbrechen,
wenn man nicht einschlafen kann, trotz der von all diesem Seelenglühen Dritter herrührenden, bitteren Erschöpfung, und sich fragt, ob es noch dümmer sei, diese Texte vor solchem Sich-mit-Ihnen-Eintunen bewahren zu wollen, als Heidegger vor seiner Vereinnahmbarkeit durch Nazidenke schützen zu wollen,
man sich fast schon schämt, immer und immer wieder den katechetischen Witz zu bemühen, den David Foster Wallace Jahre vor seinem traurigen, aber verdienten Freitod formulierte:

the mystic approaches the hot-dog stand. Saith he: Make me one with everything.

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