Übrigens blogge ich heute zum ersten Mal in meinem Leben. Ich dachte immer, der erste Eintrag müsste Substanz haben, Tiefgang. Ich bin froh, dass mir das so glänzend gelungen ist.
Donnerstag, 25. September 2008
Going pink - Dramen des Alltags
Es wäre sexistisch zu behaupten, man müsse eine Frau sein, um zu verstehen, welch Drama sich am heutigen Abend abspielte. Nur dank der vorangegangenen Hamam-Session war ich zu schwummrig im Kopf, um nicht sofort auszurasten, als der Reißverschluss meines linken Stiefels kaputtging. Also saß ich halb angezogen in der Umkleidekabine des Fitness-Studios und überlegte, wie ich nach Hause kommen sollte. Okay, ich gebe zu, dass es nur 3min Heimweg sind. Und dass es schon dunkel war. Und dass ich noch meine Sportschuhe dabei hatte. Aaaaaber: Ausgerechnet heute trug ich einen knielangen grauen Tweedrock. Hautfarbene Strumpfhosen. Was ja eigentlich schon mal gar nicht geht - es sei denn, man hat schöne braune Lederstiefel, die fast bis an den Rocksaum reichen. Dann passt es wunderbar zu einem sonnigen, kühlen, aber noch nicht kalten Herbsttag. Wie heute. Meine Sportschuhe sind pink. Sehr pink. Und eben Sportschuhe. Ich finde, nur wenige Frauen können es sich leisten, Turnschuhe zu Röcken zu tragen - macht nun mal Stumpenbeine. Hätte ich wenigstens eine schwarze!!! Strumpfhose an. Nun, an dieser Stelle dachte ich, zugegebenermaßen nur kurz, an andere Dramen. Wie sich das als p.c.-Gutmensch gehört: weltweiten Hunger, Kriege und Giftmüll. Aber mit Dramen ist es wie mit der Wahrheit - alles relativ, immer schön kontextualisieren. Als Frau von Welt habe ich mich dann - nachdem ich die Möglichkeit verworfen hatte, mit meinen rosa Flipflops durch die Nobeleingangshalle zu stapfen, wo gutgebaute Jungs jetzt beim Vitamincocktail sitzen würden - entschieden, kein Opfer zu sein. Also die pinkfarbenen Turnschuhe. Zu dem Tweedrock und den hautfarbenen Strumpfhosen. Dann ein souveränes Gesicht aufsetzen und so tun, als trage man das jetzt so. Als mir jemand im Treppenhaus entgegenkommt, halte ich mir meinen großen schwarzen Rucksack direkt vor die Schienbeine. Beim Rausgehen auf die Straße hinten an die Waden. Total souverän, na bitte schön.
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